TamTam Trommel AG

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KumBaLaTiKa

Rhythmus - Bewegung - Kommunikation

Ganzheitliche Entwicklungsförderung, Soziales Lernen (Gewaltprävention)
Fachlich-rhythmisch-musikalische Erziehung

Wir spüren und benutzen den ganzen Körper
Wir erden uns
Wir begegnen uns gerade und ungerade

Wir begegnen uns nach bestimmten sozialen Regeln

Wir begegnen uns in der Berührung
Wir begegnen uns selbst und doch dem anderen
Wir zeigen unsere Schwächen und Stärken
Wir nehmen Stärken an und geben sie weiter
Wir passen uns an und grenzen uns ab

Wir begegnen uns in verschiedenen Formen

Wir begegnen uns in verschiedenen Sprachen

Wir begegnen uns in der gleichen Zeit

Wir begegnen uns Hand to Hand

Wir geben und nehmen

Wir entwickeln Konzentration, Kraft, Ausdauer und Stabilität

Wir nutzen die Kraft der Stimme

Wir begegnen uns in Power und Stille

Wir lernen rhythmisch-musikalisch



Die KumBaLaTiKa-Arbeit
ein besonderer Schwerpunkt in der Rhythmus-Arbeit

Mit dem KumBaLaTiKa-Konzept wird in der rhythmisch-pädagogischen Arbeit ein besonderer Schwerpunkt gesetzt. Es hat sich aus einem Tanz „in der ungeraden 5“ - „ KumBaLaTiKa-Tanz“ entwickelt und wurde auf die Erarbeitung und Übung weiterer ungerader, aber auch gerader Rhythmen übertragen. Das Ziel der Sozialen Kommunikation und Selbstbehauptung rückte immer mehr in den Vordergrund. Die ganzkörperlichen Bewegungsübungen, insbesondere in der Arbeit mit ungeraden Rhythmen, bewirken durch das regelmäßige häufige Immer-wieder-Tun ein gleichmäßiges Fließen im Körper, da beide Körperseiten gleichwertig im Wechsel über längere Zeit beansprucht werden. Das scheint zunächst ungewohnt, ist jedoch, wie die Erfahrung zeigt, nicht schwieriger als das Arbeiten in geraden Taktarten. Das Laufen des Beat stabilisiert hierbei den Eigenrhythmus und den Zusammenhalt der Gruppe (Timing).

In vielen spielerischen Einzel-, Partner- und Gruppenübungen hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, sich mit Ganzkörpereinsatz in einen einfachen KumBaLaTiKa -Rhythmus langsam einzuschwingen und nach und nach in differenziertere Rhythmusebenen einzusteigen.
Eine besondere Form in Kommunikation zu treten ist die Begegnung mit einem Partner zunächst in Position gegenüber und später im Kreis. Beide Partner laufen aus der Gruppe im gemeinsamen Schritt (Beat) aufeinander zu, den Rhythmus mit Händen oder Stöcken schlagend, zunächst noch auf sich selbst konzentriert. Über Blickkontakt und Austausch von Sicherheit oder Unsicherheit erfolgt die erste Begegnung. Im Geben und Nehmen haben beide die Chance, ihre Fähigkeiten auszutauschen. Der sichere Partner bietet irgendwann dem anderen die Berührung an (Hände, Stöcke)und versucht stabil zu bleiben, auch, wenn der andere „schwankt“ oder zeitweise „ausfällt“. So erhält dieser die Chance „sich anzulehnen“, „sich einzuklinken“ in den Rhythmus, in die Paarbeziehung, in das Gruppengeschehen insgesamt. Auch, wenn dann endlich ein gemeinsamer Rhythmus, ein gemeinsames „Schwingen“ begonnen hat, wird ein ständiger Austausch von „Stärke“ und „Schwäche“ stattfinden. Ein gesunder sozialer Kontakt kann sich nur dann anbahnen und erhalten bleiben, wenn der „Stärkere“ von seiner Sicherheit, Kraft und Energie abgibt und den Partner nicht „überrollt“, „erschlägt“, ihn jedoch auch nicht mit zu viel Rücksichtnahme in seiner schwachen Position bestärkt, sondern ihn einfühlsam aus „seinem Schneckenhaus“ herausholt, ihn immer mehr herausfordert, um nach und nach das Kräfteverhältnis anzugleichen. Der „in dieser Situation Schwächere“ hat so die Möglichkeit, die Stärke des Partners zu seiner Entwicklung und zum gesunden Aufbau der Beziehung zu nutzen, von der Kraft und Energie aufzunehmen, sich bei Ausfall wieder „anzuhängen“, nach und nach selbst Stärke und Sicherheit zu entwickeln, um diesem oder einem anderen Partner wieder im nächsten Moment, in einer anderen Situation „Halt“ zu geben. Die körperliche Begegnung kann irgendwann ziemlich „ausgeglichen“ stattfinden, kann aber auch bis zum Sich-Messen oder bis zum „artistischen Kampf“ voranschreiten. Wichtig ist ein gesunder Austausch, ein sensibles Aufeinander-Bezogensein, aber auch ein stabiles In-Sich-Sein, um die eigene Stärke/Energie und die Beziehung, den gemeinsamen Rhythmus zu „halten“, zu „erhalten“.

Über den Einsatz der Stimme, z.B. das Silben-Rufen erhalten beide Partner die Möglichkeit, in/trotz gemeinsamer rhythmischer Schwingung "eine andere„ Meinung“, „eine andere Sprache/Wahrheit“ einzubringen, diese und mit ihr sich selbst zu behaupten, vielleicht zunächst noch etwas schüchtern, dann immer bestimmter, als echte Herausforderung für sich selbst und den anderen. Beide „Meinungen“ können sich ändern, sind für beide jedoch trotz Unterschiedlichkeit wahr und bestimmt. Durch das Akzeptieren des anderen und das Erhalten der eigenen Stabilität ist es möglich , gemeinsam weiter im Rhythmus zu bleiben und so den Halt und die Beziehung nicht zu verlieren.
Eine weitere, noch intensivere Möglichkeit, sich zu behaupten, noch mehr an Sicherheit und Selbstbewusstsein zu gewinnen, ist das Durchhalten eines anderen Rhythmus bei gleichem Grund-schritt. Zwei Partner stehen oder sitzen sich gegenüber, laufen gemeinsam im gleichen Beat, sprechen und klatschen oder schlagen einen unterschiedlichen Rhythmus und versuchen ihn mit Blickkontakt durchzuhalten, auch, wenn der Kreis um sie beide einen weiteren Rhythmus einbringt und vielleicht noch einen vierten durch Rufen.
Diese und weitere Übungsformen der Sozialen Kommunikation und Selbstbehauptung sind im Rahmen unserer KumBaLaTiKa -Arbeit entstanden und werden auch innerhalb der Erarbeitung anderer traditioneller, sowie eigener Rhythmen angewendet.
Einige Kinder unserer Schule ließen sich trotz großer Probleme in Motorik und Koordination über das Gruppenerleben immer wieder auf das gemeinsame Rhythmusgeschehen ein, wurden - ohne Fremdkontrolle oder Korrektur - von der Gruppe in ihrer Problematik mitgetragen und fanden oft erst nach einem ganzen Jahr in den gemeinsamen Fluss. Das Glücks- und Erfolgserlebnis war entscheidend: endlich „mit sich und den anderen sein“.

Das Erlernen der Rhythmen über Sprechsilben dient als Merkhilfe und gibt die Möglichkeit, den Rhythmus als „Melodie/Lied“ „ohne Notenblatt“ mit nach Hause zu nehmen. Durch den Einsatz der Stimme vom Flüstern bis zum lauten Rufen und dem „rhythmischen Spielen“ mit verschiedenen Silben (Weglassen und Kombinieren verschiedener Silben), ergibt sich eine zusätzliche rhythmische und soziale Dimension.

Die Erreichung solcher Ziele ist natürlich nur in kleinen Schritten und über lange Zeit möglich. Das Fließen im Körper kommt zustande, wenn sich der Rhythmus durch viele Wiederholungen in vielen Variationen mit dem Körper verbunden hat, der Kopf nur noch geringfügig mitwirkt und möglichst einfache Signale eingesetzt werden, um Veränderungen anzuzeigen oder ein Musikstück zu beenden.

Im Vordergrund der pädagogischen Arbeit steht immer die Förderung und Stabilisierung der individuellen Gesamt-Persönlichkeit und das gemeinsame Erleben, die Anbahnung eines sozialen gesunden Umgangs mit dem Partner und der Gruppe, sodaß sich jeder in/trotz seinem persönlichen Anders-Sein angenommen und geerdet fühlt.



Profilbildung sonderpädagogisch-rhythmischer Arbeit an der Schlossparkschule (Schule für Sprachbehinderte)


In der Schule für Sprachbehinderte werden Kinder aufgenommen, die durch ambulante schulbegleitende oder zeitlich begrenzte stationäre Maßnahmen nicht hinreichend gefördert werden können.

Da Sprache immer in wechselseitiger Beziehung zu allen anderen Persönlichkeitsbereichen zu sehen ist, wirkt sich jede Beeinträchtigung der Sprache auf die Gesamtperson in ihren vielfältigen Beziehungen zur Außenwelt und damit auf den gesamten Entwicklungs- bzw. Lernprozeß aus.
Zusätzlich zur direkten Sprachbeeinträchtigung ergeben sich Lern- und Leistungseinschränkungen, wie basale Wahrnehmungs-, Erfahrungs- und Verarbeitungsprozesse, motorische und rhythmisch-musikalische Störungen, Konzentrationsüberforderung, Ablenkbarkeit, Unruhe, wechselhafte Arbeitshaltung und auffällige psychosoziale Verhaltensweisen.
So bewirkt eine Störung in der Kommunikation eine Fehlanpassung an den Gesprächspartner und damit eine Behinderung in der persönlichen, geistig-seelischen, sozialen, der schulischen und beruflichen Entwicklung. Sprachbehinderte Kinder sind deshalb in besonderer Form in ihrer Ich-Entwicklung gefährdet und bedürfen einer gezielten individuellen ganzheitlichen sonderpädagogischen Förderung, mit stetig begleitender Therapie und Diagnostik.


Der sprachsonderpädagogische Bildungsplan beschreibt zusammenfassend folgende Schwerpunkte sprachheilpädagogischer Förderung:

- Wahrnehmungsförderung
- Förderung der Psychomotorik
- Sonderpädagogische Sprachtherapie

Alle drei Schwerpunkte stehen im Vordergrund der Rhythmisch-musikalischen Erziehung, die ein eigenes Unterrichtsfach in der Sprachheilschule darstellt. Die Rhythmisch-musikalische Erziehung „geht von der Integration der Bereiche Bewegung, Musik und Sprache aus und verfolgt eine ganzheitliche und grundlegende Förderung sensomotorischer und psychomotorischer Fähigkeiten über die spielerische Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, dem Raum, Musik und Sprache, Materialien, szenischen Spielideen.“


Als Aufgabenbereiche können nach ihrer Funktion unterschieden werden:

- Psychophysische Entspannung und Lockerung
- Psychomotorisches Funktionstraining
- Improvisation und Gestaltung mit Bewegung, Musik und Sprache

Aufgabenstellungen und Übungen mit Wechselbeziehungen zwischen diesen Bereichen sollen breite Erfahrungen mit den eigenen Fähigkeiten ermöglichen und das Selbstwertgefühl der Schülerinnen und Schüler positiv beeinflussen. Die besondere Betonung von Partner- und Gruppenarbeit fördert das sozial-kommunikative Verhalten. Dadurch erhält die rhythmisch-musikalische Erziehung eine große Bedeutung als Brücke zwischen verschiedenen Unterrichtsfächern und als Vorbereitung gezielter sonderpädagogisch-therapeutischer Maßnahmen. (vgl. Bildungsplan für die Schule für Sprachbehinderte).

Im rehabilitativen Bereich unseres Schulangebots hat sich die rhythmisch-sonderpädagogische Arbeit als elementares Basisförderprogramm im Bereich „Rhythmus –Bewegung - Kommunikation/Sprache“ besonders bewährt und im Rahmen der Profilbildung eine besondere Bedeutung erhalten:

- als Ritual im täglichen Klassenunterricht
- in Einzel- und Gruppen-Therapie für Kinder unserer Schule
- in Einzel- und Gruppen-Therapie für Kinder anderer Schulen (Ambulanz)
- als ambulantes Angebot: LRS-Basis-Förderung mit Eltern und Kindern
- für das gemeinsame rhythmische Arbeiten mit Partnerklassen (26 Schüler + Lehrern)
- für die AG-Arbeit
- für kooperativ-integratives Arbeiten mit anderen Schulen
- für interne Fortbildungsarbeit an der eigenen Schule
- für regionale und überregionale Fortbildungsarbeit

Die sonderpädagogische Arbeit im Bereich „Rhythmus – Bewegung – Kommunikation/Sprache“ stellt eine besondere Möglichkeit dar, täglichen Unterricht und sprachheilpädagogische Maßnahmen miteinander zu verbinden und durch die besondere Form der „Kontakt-Percussion“ die soziale Kommunikation untereinander zu fördern.
Das tägliche Unterrichtsgeschehen steht unter dem Gesamtziel „Von der äußeren zur inneren Ordnung“, welches mit der Rhythmusarbeit und der Raumform Kreis eng verwoben ist.
So hat sich über Jahre positiver Erfahrung eine aufbauende Rhythmusstruktur entwickelt, die der Förderung von Kindern mit Beeinträchtigungen im Bereich der Bewegung, der Sprache, des Sozialverhaltens usw. besonders entgegenkommt.


Rhythmisch durch LRS – Rhythmische Sprachspielereien (Vers-Arbeit)


Das rhythmisch-sonderpädagogische Konzept der Sprachheilschule hat sich als elementares Basisförderprogramm sowohl im täglichen Unterricht als auch in der ambulanten Arbeit mit Regel-Grundschulen besonders bewährt. In Verbindung mit eigenen Versen und der Silbenarbeit wurde eine aufbauende ganzheitliche Rhythmusstruktur entwickelt, die Kindern mit Förderbedarf auf allen Ebenen sehr entgegenkommt. So erhielt nach und nach der Kompetenzbereich LRS (Lese-Rechtschreibschwäche) einen eigenen Schwerpunkt.

Schon vor dem Eintritt in die Grundschule erwirbt das Kind elementare Basisfertigkeiten, die Voraussetzung sind für sprachliches Lernen und auch für das Lesen und Schreiben: z.B. auditive und visuelle Wahrnehmung, Motorik, Gedächtnisleistung, Konzentration, Ausdauer, Interaktion und Lernmotivation. Die genannten Fähigkeiten sind wichtige Grundlagen für die Sprachkommunikation und den Schriftspracherwerb. Dieser Lernprozess muss folglich, vor allem bei Kindern mit Förderbedarf, durch geeignete sensomotorische Maßnahmen ergänzt werden.
Die rhythmische Gestaltung der Verse mit dem ganzen Körper (Füße, Hände, Stimme) bietet die Möglichkeit, gesprochene und geschriebene Sprache auf natürliche Weise in Silben zu zerlegen. Über die immer wiederkehrende ganzkörperliche Bewegung kann „die äußere Sprache“ auf die „innere Sprache“ übertragen und so besser gespeichert werden. Über die intensive Begegnung und Interaktion mit dem Partner/der Gruppe werden sprachliche Kompetenz erweitert und soziales Lernen gefördert. Die Kinder erleben, wie sie „ganz bei sich“ und dennoch „mit dem anderen“ sein können.
Allen Versen kann eine einfache rhythmische Begleitung zugeordnet werden, die mit Körperinstrumenten, Trommeln und anderen Rhythmusinstrumenten (Rasseln, Stöcken, Steinen, Seilen usw.) gestaltet werden kann. Durch das Klatschen, den Schlag des Instrumentes und das zusätzliche Laufen (auch entweder oder) zum Sprechen des Textes werden die Wörter auf natürliche Weise in Silben zerlegt.
Die Füße tragen uns und schaffen eine festigende Beziehung zur Erde, eine wesentliche Voraussetzung zur Stabilisierung von Körper, Geist und Seele. Deshalb steht das gleichmäßige pulsierende Laufen im rhythmischen Prozess an erster Stelle. Erst, wenn das Laufen im Gleichgewicht ist, kann sich ein weiterer Rhythmus, z.B. mit den Händen geklatscht, fließend einordnen.
Einfache Rhythmuskombinationen werden über Körperpercussion und mit Einsatz von Stöcken, Stäben, Steinen, Seilen und anderen Rhythmusinstrumenten spielerisch und in kleinen Schritten erarbeitet. Die ganzkörperlichen Bewegungsübungen bewirken durch das häufige Immer-wieder-Tun ein gleichmäßiges Fließen im Körper, da beide Körperseiten gleichwertig im Wechsel über längere Zeit beansprucht werden. Das Laufen des Grundschlages stabilisiert hierbei den Eigenrhythmus und die Begegnung mit dem Partner / der Gruppe .

Die Verse sind entweder „in der 2/4/8“, „in der 3/6/9“, „in der 5, 7,……“ (Anzahl der Grundschläge / Silben in einer Rhythmuszeile = „Takt“) gestaltet.
Die rhythmische Gestaltung kann je nach Voraussetzungen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden erfolgen. Der Text wird parallel dazu in kleinen Schritten durch sich wiederholendes Vor-, Nach-, Mitsprechen erarbeitet und kann als Hilfe in Großschrift auf einem Textblatt vor dem Schüler auf dem Boden liegen.

Einfache aufbauende Möglichkeiten zur rhythmischen Gestaltung:
1. „Nur-Laufen“ zum Silben- bzw. Text-Sprechen
2. Gestaltung des Textinhaltes mit Gesten zum Laufen, passend zum Inhalt(vgl.Video-Clip 3)
3. Einfache rhythmische Begleitung im Laufen oder Sitzen (Schneidersitz oder kniend) mit Händen/Stöcken, Steinen: beidhändig (bH) (vgl. Video-Clip 1+2)
O X oder X O: O = Pause X = Schlag (Klatsch/Schnips) oder X = Schlag O = Pause
Vorübung: Bewegung zu Ersatzsilben (z.B.KumBa), dann nach und nach zum Text Das Spürbarmachen der Pause am Körper (Oberkörper, Oberschenkel) stabilisiert die Bewegung und das Tempo. Das Einbauen eines Richtungswechsels (nach vorne, nach oben) fördert die Koordination und kann mit einer Partnerberührung kombiniert werden (Video-Clip 2).
Obwohl „O X“ / “ X O“ als Begleitung „in der 2“ ein gerader Rhythmus darstellt, ist es gut möglich und sogar spannend, ihn als Textbegleitung zu allen, auch ungeraden Rhythmusstrukturen, zu verwenden. Auf diese Weise wird dieser Rhythmus durch das Immer-wieder-Kehren zur selbstverständlichen Körperbewegung, so dass die gesamte Energie in den Text einfließen kann, ohne, dass ständig neue Rhythmen erlernt werden müssen. Selbstverständlich können Fortgeschrittene auch „angepasstere“ oder schwierigere Rhythmusbegleitungen ausprobieren.
4. Die Hand to Hand – Arbeit (HtH) ist eine weitere anspruchsvollere Form, in rhythmischen Bewegungsfluss zu gelangen und einen Text rhythmisch begleitend in Silben zu zerlegen. Hierbei stehen die Koordination und der Gebrauch der gleichmäßigen Rechts-Linksfolge im Vordergrund. Die Hände kommen nacheinander fließend zum Einsatz und „laufen“ gleichmäßig zum Text als zarte Pausenschläge ohne Kraft (O) auf den Oberschenkeln oder als Kraftschläge (X) auf den Knien bzw. am Boden (Video-Clips 4, 5, 7, 8, 9). Die Zuordnung kann beliebig erfolgen. Eine Überkreuzung der Bewegung macht eine Partner-Berührung möglich (Video-Clip 6).
Vorübung: Bewegung zu Ersatzsilben (z.B. KumBa KumBa), dann nach und nach zum Text

Oft genügt die Überschrift des Verses oder ein zentrales Wort - lange Zeit mit der Bewegung deutlich und ausdrucksstark gesprochen -, um eine gewisse Grundstimmung zu schaffen und die Kinder für den nachfolgenden Versinhalt zu öffnen. Danach folgen einzelne Zeilen, immer wiederkehrend, mit Worten „malend“, bis das Bild der Versgeschichte präsent wird. Eine Zeile sollte mindestens zweifach gesprochen werden, um sich intensiv mit Sprache und Bewegung zu verbinden und auf das Kommende einzustimmen.
Sehr spannend ist das gleichzeitig parallele Sprechen verschiedener Textteile oder das durchgängige Sprechen der Überschrift oder einzelner zentraler Wörter von der Gruppe und parallel dazu die Darbietung des ganzen Textes durch einen Solisten. Hat man erst einmal mit dieser Arbeit begonnen, tun sich unzählig viele Variationen und Improvisationsmöglichkeiten auf.
Weder Häufigkeit, noch Anzahl, noch Reihenfolge der Verszeilen sind festgelegt. Die Kinder entscheiden bei der Sprachgestaltung selbst spontan, wie viele Worte und Wiederholungen sie zur rhythmischen Gestaltung durchführen wollen. Selbst eine Darbietung „nur“ mit einem Wort des Verses, diese jedoch hoch konzentriert mit gezieltem Beginn und Ende, ist in Ordnung. So kann jeder Vers „individuell geformt“ allen Altersgruppen zugänglich gemacht werden. Über- und Unterforderung werden vermieden. Jeder Schüler kann sich gemäß seinem Entwicklungsstand und seiner situativen Befindlichkeit präsentieren (Video-Clips 2+6). Beim Unterlegen eines Verses mit einem einfachen Rhythmusmuster, verbindet sich jede Silbe (bei schnellerem Sprechen auch zwei Silben) mit einem Schlag. Ist das Versmaß nach einer Textzeile noch nicht beendet, muss die Bewegung über die Silbenpausen hinweg zu Ende geführt werden. Manchmal ist es notwendig, eine Silbe als Auftakt voranzustellen, obwohl sie am Ende einer Textzeile steht.


Beispiele rhythmischer Notation sind in den Vers-Heften zu finden (siehe: Menü „Kumbalatika-Material“)

Viele Bilder (vgl. Tam Bildergalerie) und praktische Beispiele verdeutlichen die Beschreibungen und sind in zwei DVD`s erhältlich (vgl. Material).Gerne sind Sie auch eingeladen, innerhalb von Fortbildungen die Rhythmusarbeit selbst zu spüren oder können sich persönlich per Mail oder Telefon informieren.

Die praktischen Beispiele in den Video-Clips verdeutlichen die Beschreibungen.

Szenenauswahl Video-Clips Youtube „Rhythmische Hexereien“:
bH (beidhändig), HtH (Hand to Hand), KP (Kontakt-Percussion), O (Pause/stumme Körperberührung), X Schlag mit Betonung)

Szene 1: KumBa (XO) , bH, Schlägel
http://www.youtube.com/watch?v=3rsk3TtxpqA
Szene 2: KumBa (OX/XO) , bH, Schlägel, KP, Sprach-Mix
http://www.youtube.com/watch?v=SIWh7ZcjNaI
Szene 3: KumBa, Gesten
http://www.youtube.com/watch?v=RvsYUoFkVG8
Szene 4: KumBaLaTi (XXOO) , HtH, Schlägel
http://www.youtube.com/watch?v=sUPTHCCs2_M
Szene 5: KumBaLaTi (XXOO) , HtH, Hände, XX Kreuzung
http://www.youtube.com/watch?v=rPtLeqAfISM
Szene 6 KumBaLaTi (XXOO) , HtH, KP
http://www.youtube.com/watch?v=XfCOtUE0klo
Szene 7: KumBaLaTi (OOXX) , HtH, Trommel
http://www.youtube.com/watch?v=e25ep6WSrtM
Szene 8: KumBaLaTi (OOXX) , HtH, Steine
http://www.youtube.com/watch?v=AlJxATgJZnk
Szene 9: KumBaLaTi (XXOO) , HtH, Steine/Trommel
http://www.youtube.com/watch?v=3pg-sB5-j2A


Ich danke der Schulleitung, allen Kolleginnen, Kollegen, und vor allem den Kindern meiner jeweiligen 3. / 4. Klassen der Schlossparkschule (Schule für Sprachbehinderte) Pforzheim für jegliche Unterstützung, Würdigung und Akzeptanz sprachlich-rhythmischer Experimente. Auf dieser Basis können immer wieder innere Freiheit, Leichtigkeit, Lebendigkeit und Kreativität wachsen, um die vorliegenden Verse zu entwerfen und gemeinsam mit den Kindern „mit rhythmischem Leben“ zu füllen.